Haus der Alfterer Geschichte
Haus der Alfterer Geschichte

Ausstellung im Haus der Alfterer Geschichte 2016

"Römer-Tag"

Am 1. Mai beteiligte sich das Haus der Alfterer Geschichte an der Aktion "Alfter bewegt" und lud die interesierten Radfahrer zum "Römer-Tag" ein. Dabei wurde erstmalig der vor kurzem fertiggestellte Nachbau der Gebäudefront einer Villa Rustica im Garten der Öffentlichkeit präsentiert.

Der Standort des Nachbaus im Anna Garten am Haus der Alfterer Geschichte ist nicht zufällig gewählt. In unmittelbarer Nähe wurden 1964 bei Renovierungsarbeiten unter den Mauern der Pfarrkirche St. Matthäus tatsächlich die Fundamente eines römischen Landhauses entdeckt. Der Fund ist archäologisch nicht abschließend untersucht. Es spricht aber vieles dafür, dass es sich dabei um eine Villa Rustica handelt.

 

Diese römischen Gutshöfe stellten die Versorgung der weiter entfernten römischen Siedlungen und Kolonien („Colonia“) sicher und lagen daher oft strategisch günstig.

Bekannt ist, dass vom Gebiet des heutigen Alfter die in Bonn stationierte Legion I Minervia, eine Legion der römischen Armee, mit landwirtschaftlichen Produkten beliefert wurde. Denkbar sind beispielsweise Weine, denn das Vorgebirge war zur Römerzeit ein wichtiges Weinanbaugebiet für den Spätburgunder.

Die Villa Rustica bestand gewöhnlich aus einem Haupthaus und mehreren Wirtschaftsgebäuden, die zusammen den landwirtschaftlichen Betrieb bildeten. Bei dem Haupthaus konnte es ich um ein einfaches Bauernhaus oder um einen größeren Gebäudekomplex mit viel Komfort für den Gutsherren („dominus“) handeln.

Bewirtschaftet wurde das Gut durch den Gutsherren selbst oder einen beauftragten Verwalter. Der Einsatz von Sklaven war üblich. Oftmals waren die Ländereien im Besitz wohlhabender Römer und dienten der Gewinnbringung. 

 

Neben der Besichtigung der Römervilla konnten sich die Besucher über das Leben der Römer informieren. Ganz besonders anschaulich wurde das im Ausstellungsraum des HDAG. Hier präsentierte sich der zum Leben erweckte Tertius Mummius, ein römischer Maler aus dem 1. Jahrhundert nach Christus. Dieser erklärte den Besuchern anhand seiner zahlreichen Bildvorlagen und Ausstellungsstücke, wie sich die Rohpigmente der römischen Farben zusammensetzten, wie die Farben zubereitet wurden und welche Motive und Darstellungen besonders beliebt waren. Vor allem die Kinder freuten sich darüber, auf dem großen Experimentiertisch des Malers selber Farbe herstellen zu dürfen und mit den selbstgemachten Farben Ausmalbilder mit römischen Motiven zu gestalten. Tertius Mummius war auch nicht allein gekommen. Eine Römerin an seiner Seite gab Auskunft über das Alltagsleben einer römischen Hausfrau und die Textilherstellung (weitere Infos auf www.janhochdruck.de).

 

Auch für das leibliche Wohl des Besucher war bestens gesorrgt. So gab es auf dem Vorplatz ganz rustikal und der Essenszubereitung in einem römischen Heerlager nicht unähnlich  ein Spanferkel mit Kraut und Brot, das den hungrigen Radfahrern die nötigen Energiereseven für die Weiterfahrt wieder auffüllte. Der aufregende Tag fand seinen Ausklang beim abendlichen, schon fast traditionellen "Auf-Dem-Dürpel-Sitzen" im neu gestalteten Anna-Garten.  

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