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400 Jahre Pfarrei Alfter
Ausstellungseröffnung

28. April 2024, 10:30 Uhr

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Haus der Alfterer Geschichte
Haus der Alfterer Geschichte

Ausstellung im Haus der Alfterer Geschichte 2022

Alfterer Persönlichkeiten:  Gestalter des Dorfes  – Politik, Schule und Kirche –

In den letzten 100 Jahren hat sich der Ort Alfter grundlegend gewandelt. 2 Weltkriege, die Etablierung der „Bonner Republik“, die Urbanisierung und der Strukturwandel in der landwirtschaftlichen Produktion und Vermarktung sind nur einige der Rahmenbedingungen für diese Veränderungen.

 

Zu jeder Zeit waren aber immer auch einzelnen Menschen beteiligt, die Weichen im Ort und für den Ort gestellt und Zukunft gestaltet haben. Sie stammten aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen und handelten unter den Vorzeichen ihrer jeweiligen Zeit.

 

Für den Bereich der örtlichen Politiker liegt die Einflussnahme auf das lokale Geschehen auf der Hand. Aber in der Vergangenheit spielten die Kirche – in Alfter traditionsgemäß die katholische Kirche – und die Schule ebenfalls eine prägende Rolle.

 

Einigen diesen Gestalter aus Politik, Kirche und Schule der letzten 100 Jahre hat der Förderverein Haus der Alfterer Geschichte e.V. nachgespürt. In der aktuellen Ausstellung stellt er sie und ihr Wirken in Bild, Text und Interviews als Teil der Zeitgeschichte vor .

 

Es handelt sich um

  • Heinrich Weiler                      Bürgermeister von 1929 bis 1933 und von 1948 bis 1956
  • Hans Gimnich                        Ortsbürgermeister von 1961 bis 1969
  • Grete Offermann                   Ortsvorsteheherin von 1984 bis 2001

 

  • Dechant Wilhelm Bergené   Pfarrer von Alfter von 1914 bis 1947
  • Dechant Josef Hoff              Pfarrer von Alfter von 1962 – 1974
  • Rektor Baum                          Rektor der Schule Alfter von 1881 bis 1921

 

Heinrich Weiler – Bürgermeister von 1929 bis 1933 und von 1948 bis 1956

Seine Dienstzeit wurde unterbrochen, als die Nationalsozialisten die Macht übernahmen. Doch „Kieren Hein“ überstand die schweren Zeiten und stand anschließend seinen Alfterern wieder zur Verfügung. Durch seine Verdienste gilt Weiler vielen als „Vater des Dorfes“. Die Nachkriegszeit war vom Wiederaufbau geprägt. Weiler und seine Mitstreiter erschlossen die „Olsdorfer Siedlung“ an der Franzstraße und das Siedlungsgelände „Im Benden“. Außerdem wurde unter seiner Ägide die Volksschule am Herrenwingert errichtet und die Wasserversorgung sowie die Müllabfuhr neu organisiert.

Weiler war Gründer und über 28 Jahre Vorsitzender des „Obst- und Gemüsebaurings Vorgebirge“, dem Vorläufer der „Versteigerung Roisdorf.

Zur Goldhochzeit im Jahr 1960, kurz vor seinem Tode, war der Weg von seinem Haus in der Kronenstraße bis zur Kirche mit Tannengrün und Fahnen geschmückt. Heinrich Weiler und seine Frau genossen höchstes Ansehen in Alfter.

 

Was gibt es zu sehen?

Zentrales Ausstellungsstück ist in Fotoalbum, das Weiler zur Goldhochzeit 1960 vom Ortskomitee geschenkt bekam. Darin sind Fotos von den wichtigsten Stationen des beliebten Bürgermeisters zu sehen, allesamt beschrieben in kunstvollen, humoristischen Reimen. Natürlich nicht in deutscher Sprache, sondern in original Alfterer Platt.  

 

Hans Gimnich – Ortsbürgermeister von 1961 bis 1969

 

„Gimmenichs  Häns“ war der letzte Bürgermeister von Alfter Ort, bevor sich das Gemeindegebiet durch die kommunale Neuordnung 1969 vergrößerte. Heute kaum mehr vorstellbar: Das Bürgermeisteramt übte er „ehrenamtlich“ aus. Der Arbeitstag begann für ihn regelmäßig morgens um 7 Uhr mit der Arbeitsverteilung an die Gemeindebediensteten im Bauhof im oberen Landgraben. Parallel kümmerte er sich hauptberuflich um seinen landwirtschaftlichen Betrieb.

In seine Amtszeit fiel nicht nur die Vorbereitung auf die kommunale Neugliederung, sondern unter anderem auch die Errichtung des Wasserhochbehälters am Domplatz 1964 und die 900-Jahr-Feier Alfters 1967. Sein „Ehrenamt“ war ein zeitintensives Unterfangen, denn nicht nur hitzige, politische Debatten waren an der Tagesordnung, sondern der Bürgermeister war auch soziales Bindeglied: Er besuchte die zahlreichen Veranstaltungen der Ortsvereine und organisierte hunderte Seniorennachmittage als Vorsitzender des Ortsausschusses.

 

Was gibt es zu sehen?

Mehr als 80 Fotos aus dem Leben und Streben des umtriebigen Bürgermeisters wurden dem Haus der Alfterer Geschichte zur Verfügung gestellt. Private Bilder, Bilder von Veranstaltungen der Ortsvereine, Bilder vom alltäglichen Leben, Bilder vom Karneval, aber auch von Unwettern, die Alfter in den 60er Jahren heimsuchten. Ein unglaublicher Schatz, dokumentieren sie doch eine Zeit, die bis heute das Wesen Alfters prägt.

 

 

Margerete Offermann – Ortsvorsteheherin von 1984 bis 2001

 

Margarete Offermann wurde in eine alteingesessene Alfterer Familie hineingeboren. Ihr Vater war der oben beschrieben Bürgermeier Heinrich Weiler. Politisches Wirken war ihr von Haus aus also nicht unbekannt. 1973 trat sie in die CDU ein und war Mitbegründerin der Frauenunion. In ihre Amtszeit als Ortsvorsteherin ab 1984 fiel die Errichtung des Pfarrheims mit der öffentlichen Bücherei und der Bau des Kindergartens der Kirchengemeinde. Sie setzte sich ein für die Wiedergründung des Junggesellenvereins und der Tradition des Aufstellens eines Maibaumes am 30. April. Sie organisierte unzählige Seniorennachmittag, besuchte die älteren Mitbürger zu Jubiläen und Geburtstagen. Auf ihr Betreiben ist die Erweiterung des Ehrenmals am Herrenwingert zurückzuführen und die Erstellung des Gefallenen- und Vermisstenbuches der zwei Weltkriege, das bis heute in Sankt Matthäus aufbewahrt wird.

Ihr Engagement als Orsvorsteherin reichte weit über das normale Maß hinaus. Nicht zu zu-letzt deshalb wurde ihr das Bundesverdienstkreuz verliehen.

 

Was gibt es zu sehen?

Als besonderes Ausstellungsstück werden Auszüge aus ihren Reden präsentiert, die noch handschriftlich vorliegen. Sie sind nicht nur bemerkenswerte Zeitdokumente, sondern verraten auch viel über den Charakter des „Engels von Aflter“, wie sie in einem Zeitbericht genannt wird.

 

 

Dechant Wilhelm Bergené, Pfarrer von Alfter von 1914 bis 1947

 

Pfarrer Bergené ist den Alfterern besonders im Gedächtnis geblieben wegen seines sozialen Engagements:

 

Er engagierte sich für die Förderung des sozialen Wohnungsbaus in Alfter, sowohl für junge Alfterer Familien als auch später für Flüchtlinge.

 

Er gewann die Dernbacher Schwestern für die Alten- und Krankenpflege und legte den Grundstein für das erste Wohlfahrtshaus im Landgraben und das spätere Anna-Haus am Hertersplatz.

 

Er war Initiator und Mitbegründer der Obst- und Gemüseversteigerung Alfter/Roisdorf, vor allem weil er die Art des Warenverkaufs und der Marktbeschickung für unsozial und auch gefährlich befand.

 

 

 

 

Monsignore Dechant Josef Hoff, Pfarrer von Alfter von 1962 bis 1974

 

Mit seiner Amtszeit verbunden ist insbesondere die Sanierung und Umgestaltung der Pfarrkirche St. Matthäus. Die Kirche drohte wegen Baufälligkeit geschlossen zu werden. Die Neugestaltung nach Sanierung erfolgte auf seine Initiative hin entsprechend den Vorgaben des II. Vatikanischen Konzils, das „Pomp und Pathos“ in Kirche und Liturgie abbauen wollte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Rektor Baum. Schulleiter  von Alfter von 1881 bis 1921

 

Rektor Baum stellte sein Leben in den Dienst der Kinder in Alfter. Er bestimmte das Schulleben in Alfter über 50 Jahre und setzte sich energisch für die Verbesserung der Bildung der Alfterer Kinder und der Lebenssituation der Lehrer in Alfter ein.

In seiner Amtszeit kam es zu den Schulerweiterungsbauten von 1883 und dem großen Schulneubau 1902 mit integrierten Lehrerwohnungen. Er setzte sich gemeinsam mit den Schulräten für einen gemeinsamen Unterricht von Jungen und Mädchen ein. Allerdings konnten sie ihr Projekt nur in den Klassen 1-3 durchsetzen. Für eine Erweiterung in die Mittel- und Oberstufe gab es massiven Widerstand seitens der Pfarrherren und Lehrerinnen. Ab 1910 initiierte Lehrer Baum Förderunterricht für leistungsschwache Kinder.

 

Was gibt es zu sehen?

Im Ausstellungsraum ist eine Schulsituation von vor 100 Jahren nachgestellt. Entsprechende Bänke, Wandkarten und Bücher aus der der Zeit von Rektor Baum können betrachtet und benutzt werden. Sie geben einen praktischen Einblick, wie Schule vor 100 Jahren in Alfter aussah.

 

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