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400 Jahre Pfarrei Alfter
Ausstellungseröffnung

28. April 2024, 10:30 Uhr

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Haus der Alfterer Geschichte
Haus der Alfterer Geschichte

Ausstellung im Haus der Alfterer Geschichte 2023

Vom Wasser bis zum Rebellenblut – Die Arbeitskreise des Fördervereins Haus der Alfterer Geschichte e.V. stellen sich vor.

Der Förderverein Haus der Alfterer Geschichte e.V. hat sich zum Ziel gesetzt, die Geschichte des Ortes Alfter zu dokumentieren und sichtbar zu machen.

 

Die Geschichte des Ortes Alfter hat viele Facetten. Sie ist vielfältig wie das Leben selbst. Alle unterschiedlichen Themen und Aspekte dieser Geschichte zu bearbeiten, würde die Möglichkeiten des Fördervereins und seiner aktiven Mitglieder sprengen.

 

Daher sind wir dankbar für die vielen anderen Helferinnen und Helfer, die in „ihren“ Arbeitskreisen besondere Aspekte aus der Vergangenheit des Ortes lebendig erhalten und weiterentwickeln.

 

Durch ihre eigenständige Arbeit und ihr Engagement tragen die Arbeitskreise dazu bei, eine große Bandbreite an Aktivitäten im Haus der Alfterer Geschichte abzudecken und die Geschichte des Lebens in diesem Ort in allen Facetten erlebbar zu machen.

 

 

Zu den Arbeitskreisen im Einzelnen:

 

1. Arbeitskreis Judas Thaddäus Kapelle

Die Kapelle des Judas Thaddäus wurde bereits 1934 vom Alfterer Samenzüchter Karl Schmitz aus Dankbarkeit für „Gebetserhörungen“ erbaut.

 

In der Nacht vom 9. auf den 10. Februar 1997 zerstörte ein Brand das Innere der Kapelle und beschädigte das Votivbild des Judas Thaddäus schwer. Zum Glück war vorher ein Foto des Bildes gemacht worden, da eine Restaurierung geplant war. Ein Bonner restaurierte das verkohlte Bild. Für den Rahmen konnte die damalige Ortsvorsteherin Grete Offermann einen Schreinermeister aus dem Westerwald gewinnen. Bereits am 28. Oktober 1997 segnete Pfr. Ollig die wiederhergestellte Kapelle.

 

Am 23. Oktober 2010 wurde die Kapelle von dem damaligen Eigentümer Heinrich Velten an das Haus der Alfterer Geschichte übertragen. Die mit der Übertragung verbundenen Kosten (Vermessung, Notar usw.) übernahm die Gemeinschaft katholischer Frauen Alfter, die bereits seit 2002 ehrenamtlich die Kapelle betreute. Am 28.10.2010 übernahm die GkF offiziell die Patenschaft über die Kapelle, die die Instandhaltung und Pflege des Areals beinhaltet.

 

Dank vieler ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer ist das Kleinod auf dem Rott eine gepflegte und viel besuchte Stätte des Innehaltens, Betens und Dankens geblieben.

 

2. Der Friedensweg

Der Arbeitskreis Friedensweg hat sich zum Zielgesetzt, den von Wilhelm Maucher errichteten Friedensweg und die von ihm errichtete Christus-Statue zu erhalten und zu pflegen. Die Mitglieder dieses Arbeitskreises sind der Überzeugung, dass dieses Mahnmal oberhalb des Ortes nicht nur ein erhaltenswertes Monument der Geschichte des Ortes ist. Die Steine des Friedensweges sind darüber hinaus „Steine des Anstoßes“, die uns dazu anregen sollen, über Frie den und seine Voraussetzungen nachzudenken, unabhängig davon, wie man persönlich zu dem Pazifisten Maucher und den Mahnungen der Gebotssteine steht.

2002 übernahm der Motorradclub „Kuhle Wampe Bonn-Rhein-Sieg“, ehrenamtlich die Pflege des Friedensweges, der damals ziemlich zugewuchert und kaum zugänglich war.

 

Unerwartete Probleme traten auf, als 2009 die Firma TXL Business Academy GmbH das Hotel-Restaurant Heimatblick und das dazugehörige Gelände kaufte. Nach dem Willen des neuen Eigentümers sollten die Statue abgebrochen und der Weg beseitigt werden. Dieses Ansinnen löste eine Welle von Protesten in Alfter und Roisdorf aus. Unter dem Druck der Öffentlichkeit gab der Eigentümer nach und übergab die Flächen dem Motorradclub mit der Maßgabe, diese weiterhin zu unterhalten.

 

Auch der Förderverein Haus der Alfterer Geschichte e.V., der 2009 gegründet worden war, schaltete sich in die Diskussion ein. Insbesondere der 1. Vorsitzenden des Fördervereins, Werner Jaroch, in Personalunion Ortsvorsteher und Ortsausschussvorsitzender von Alfter, machte sich für die Erhaltung des Friedensweges stark. 2012 wurde die Initiative Friedensweg offiziell zum Arbeitskreis des Fördervereins.

 

Ein weiteres Projekt steht in diesem Jahr an: Die Restaurierung der Gebotssteine. Im April 2022 entdeckten Mitglieder des Arbeitskreises Beschädigungen an den Steinen. Es waren offensichtlich vorsätzlich mit schwerem Werkzeug Kerben in die Steine gehauen worden, außerdem waren sie mit Farbe beschmiert worden. Die Grundreinigung mit einem Dampfstrahlgerät ist mit eigenen Helfern schon geschafft. Für die weiteren Arbeiten muss ein Bildhauer helfen. Und das kostet wiederum Geld! Einige Förderzusagen liegen bereits vor, die aber noch nicht den kalkulierten Aufwand von ca. 3.000 € decken. Derzeit besteht noch eine Finanzierungslücke von 1.500 € (mittlerweile wurde die Arbeiten abgeschlossen).

 

Siehe auch www.friedensweg.info 

3. Arbeitskreis Wasser (Broichpaten)

Die „Broichpaten“ haben sich 2006 gegründet, um den Broichpark mit dem Pumpenhäuschen zu pflegen und weiterzuentwickeln.

 

Im Jahr 2012 setzten sie sich erfolgreich für den Erhalt der Grünfläche im Herzen Alfters ein, die einem Regenrückhaltebecken weichen sollte. Im selben Jahr traten sie auch dem Förderverein Haus der Alfterer Geschichte als Arbeitskreis Wasser (AK Wasser) bei. Ab 2016 wurde der Wirkungskreis auf den Wasserbehälter am Kuckstein (Gemeindefriedhof) erweitert.

 

Die wesentlichen Aufgaben des Arbeitskreises bestanden bisher in der Restaurierung der historischen Denkmäler Pumpenhäuschen und Wasserbehälter am Kuckstein und der Pflege des Broichparks. In den letzten Jahren wurde der Görresbach im Bereich des Broichparks freigelegt und oberhalb des kleinen Teiches auf einer Länge von ca. 15 Metern neugestaltet.

 

2017 veröffentlichte der Arbeitskreis die Broschüre “ das Wasser von Alfter“. Seit 2015 beteiligt sich der Broichpark regelmäßig am Tag des offenen Denkmals.

4. Arbeitskreis Donnerstag-Gesellschaft 2.0

Der Arbeitskreis Donnerstag-Gesellschaft 2.0 knüpft an die kulturelle Vergangenheit von Schloss Alfter an. Am Ende des 2. Weltkrieges und in den ersten Nachkriegsjahren entstand in Alfter die sogenannte „Donnerstag-Gesellschaft“, in der sich renommierte Künstler und Kulturvertreter zusammenfanden. Sie waren entweder als „entartet“ von Berufsverboten belegt, ausgebombt oder aufs Land geflohen.

 

Führend war die Avantgarde der rheinischen abstrakten Maler, das „Rheinische Kleeblatt“ – Hubert Berke, Hann Trier und Joseph Faßbender, die zusammen mit Fürst Franz Josef zu Salm-Reifferscheid-Krautheim und Dyck 1949 im Schloss Alfter die erste große Ausstellung abstrakter Kunst im Rheinland nach der NS-Diktatur organisierten.

 

Der Arbeitskreis Donnerstag-Gesellschaft 2.0, der 2019 gegründet wurde, will an diese Zeit erinnern und durch regelmäßige kulturelle Veranstaltungen im Schloss bzw. im Schlosspark die kulturelle Bedeutung dieser Epoche in der Geschichte des Ortes auch für die heutigen Bürgerinnen und Bürger lebendig erhalten.

So konnte bereits

  • 2019 eine große Ausstellung mit Werken von Hubert Berke und seiner Tochter Eva Ohlow im Schloss präsentiert werden,
  • 2020 im Schloss eine musikalisch umrahmte Lesung von Auszügen aus Sartres „Die Fliegen“ – auch Teil der Ausstellung von 1949 –, angeboten werden,
  • 2021 eine Skulpturenausstellung im Schlosspark in Zusammenarbeit mit der GEDOK Bonn veranstaltet werden,
  • und 2022 – 75 Jahre nach der Gründung der historischen Donnerstag-Gesellschaft – das Event „Schlosszauber“ an drei Wochenenden organisiert werden.
  • Für 2023 ist eine Wiederholung des „Schlosszauber“ geplant.

Siehe auch: www.donnerstag-gesellschaft.org.

5. Arbeitskreis Zwangsarbeit

Der Arbeitskreis Zwangsarbeiter gehört dem Förderverein seit 2022 an. Er initiiert, unterstützt und koordiniert Aktivitäten, die sich mit der Geschichte und den Opfern der Zwangsarbeit in der Gemeinde Alfter sowie den Folgen bis in die Gegenwart auseinandersetzen (z.B. durch Veranstaltungen, Bildungsarbeit, Übersetzungsarbeiten).

 

Grundlage für die Ausarbeitung des Themenkomplexes bildet die wissenschaftliche Dokumentation des früheren Gemeindearchivars Jens Löffler aus dem Jahr 2021. Die Arbeit behandelt auch die Geschehnisse um die sogenannte „Ausländerkinder-Pflegestätte“ in Alfter, in der Kinder von Zwangsarbeiterinnen untergebracht wurden. Viele von ihnen starben an Unterernährung, Krankheiten und mangelnder Pflege.

 

Der Arbeitskreis arbeitet darüber hinaus an einem Erinnerungsort und der Form des zukünftigen Gedenkens, sowohl am Ort der Ausländerkinder-Pflegestätte als auch an zentraler Stelle in der Gemeinde.

 

Eine erste Informationsstele konnte bereits am Rathaus in Oedekoven aufgestellt werden. Sie soll durch einen Gedenkstein ergänzt werden. Für die Finanzierung des Gedenksteines werden derzeit in einem Crowdfunding-Prozess Spenden gesammelt.

 

Siehe dazu auch: www.viele-schaffen-mehr.de/projekte/erinnerungsort-zwangsarbeit.

6. Arbeitskreis Wegekreuze

Die Bedeutung der Wegekreuze und Kleindenkmäler in Alfter steht außer Frage. Diese Zeugnisse aus der Vergangenheit sind gerade in unserer Region als Ausdruck katholischer Volksfrömmigkeit besonders zahlreich.

 

Die meisten Wegekreuze stammen aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Bedeutung und Inhalt sind allerdings nicht mehr jedem verständlich.

 

Aus einem privaten Interesse heraus hat sich der Oedekovener Heinz-Dieter Flamme mit diesen Wegekreuzen beschäftigt und Daten und Informationen gesammelt. Zusammen mit anderen Beteiligten – u.a. Christian Lonnemann (ehemaliger Archivar der Gemeinde), Franzis Steinhauer (Leiterin der Öffentlichen Bücherei St. Matthäus), Ilse Niemeyer (Ortsvorsteherin von Impekoven) – entstand ein Gemeinschaftswerk, das seit Oktober 2014 in gedruckter Form vorliegt. Zusammen mit der Veröffentlichung wurde auch der Arbeitskreis innerhalb des Fördervereins gegründet.

 

 

 

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