Erste einfache Sämaschinen sind seit dem 3. Jahrtausens v. Chr. aus Mesopotamien bekannt. In China wurden in dieser Zeit schon sehr bald Sämaschinen entwickelt, bei denen die Aussaat exakt nach Samengröße und -abstand justiert werden konnten.
Die im Anna-Garten gezeigten Hand-Sämaschinen arbeiten im Prinzip immer noch nach der gleichen Methode: Über ein Rohr werden aus dem aufgesetzten Säkasten die Samenkörner durch eine drehende Nockenwalze gleichmäßig in den Ackerboden gedrückt. Die Nockenwalze wird über eine Kette von dem vorgesetzten Laufrad angetrieben. Wegen der drehende Zuführung der Samen in den Boden werden diese Geräte auch Drillmaschinen genannt (drill = drehen). Durch die verstellbare Walze können die Samen von fast allen Gemüse- bzw. Nutzpflanzen in den Boden eingesät werden. Mit diesen handgedrückten Sämaschinen werden immer nur eine einzelne Reihe eingesät. Eine konventionelle Drillmaschine besitzt vor der dem Säkasten kleine Pflugschare (sogenannte Schleppschare), um einen Furche in den Ackerboden zu ziehen. In der Furche wird dann das Saatgut abgelegt, anschließend wird die Furche durch einen nachlaufenden Striegel wieder geschlossen.
Diese hier gezeigten handgedrückten Sämaschine wurden in Alfter besonders auf kleinen Parzellen beim Gemüseanbau eingesetzt. Moderne Sämaschinen, die immer noch Drillmaschinen genannt und an einen Traktor angehängt werden, arbeiten nach dem gleichen Prinzip, können aber 20 bis 25 Reihen gleichzeitig einsäen.