Die Art zu bauen und zu wohnen verändert sich im Lauf der Jahrzehnte und Jahrhunderte. Zugang zu anderen Materialien und neue Techniken werden von der Architektur aufgenommen. Aber auch die Lebensweise der Menschen, ihre beruflichen Tätigkeiten, ihre Wünsche und Vorlieben schlagen sich in der Architektur nieder und sorgen für sich ändernde Gestaltungen.
Einigen dieser Umbrüche sind wir im Ortszentrum von Alfter nachgegangen. Bei der Vielfalt der Objekte haben wir Schwerpunkte setzen müssen.
Aus Alt wurde Neu:
Alte Häuser wurden abgerissen und durch moderne Bauten ersetzt
So manches alte Haus lässt sich auch mit viel Liebe zu seiner Geschichte nicht mehr erhalten, weil die Bausubstanz marode ist oder es modernen Bedürfnissen einfach nicht mehr anzupassen ist. An seine Stelle tritt dann ganz oder teilweise etwas Neues.
Beispielhaft sei hier auf die Lukasgasse verwiesen, wo sich moderne Bauwerke in die alte Straßenbebauung einfügen. Oder auf den Görreshof Nr. 11, wo moderne Mietwohnungen die Fläche eines früheren landwirtschaftlichen Betriebes optimal nutzen. Oder auf die Kronenstraße Nr. 10, wo ein aktiver landwirtschaftlicher Betrieb sich Platz schuf für den aktuellen Bedarf.
Alt wurde verjüngt
Alte Bausubstanz wurde saniert und modernisiert
Fachmännisch und mit Liebe zum Detail restauriert kann aus einem alten Haus ein Kleinod werden, das den heutigen Ansprüchen an Wohnkultur durchaus gerecht wird. Paradebeispiel ist das alte „Faßbender-Haus“ am Hertersplatz zu Füßen der Kirche. Oder auch die Meiersgasse Nr. 15.
Alt und Neu im Miteinander
Veränderte Baustile schaffen Kontraste im Ortsbild
Das Neben- und Miteinander von alter Bausubstanz und modernen Gebäuden schafft eine eigene Atmosphäre im Ort. Durch Kontraste können spannende Beziehungen entstehen, deren Bewertung jeweils sehr persönlich ausfallen kann.
Die Bebauung rund um den Herrenwingert zeigt solche Spannungsbögen zwischen unterschiedlichen Baustilen in besonderer Weise auf. Im „Rundumblick“ sind diese Epochen sozusagen im Mittelpunkt der Ausstellung visuell zu erfassen und zu erspüren.
Dabei unterliegt die Gestaltung dieses Platzes selbst in den letzten sechs Jahrzehnten auch immer wieder „Umbrüchen“ im Versuch, dieses Ortszentrum den Vorstellungen und Bedürfnissen der Menschen vor Ort anzupassen. 2019 geht diese Diskussion mit dem Integrierten Städebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) in eine neue Runde. Auch dazu ist ein aktueller Plan ausgehängt.
Als Sonderfall städtebaulicher Umbrüche präsentiert sich die Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft. Ihre Entwicklung prägt die Umwandlung des Ortes Alfter vom Bauerndorf zu einer Hochschulgemeinde – ein Umbruch besonderer Art. Dabei hat die Entwicklung der Hochschule von ihren kleinen Anfängen als Kunstakademie am Johannishof bis zur staatlich anerkannten Hochschule mit zwei architektonisch sehr unterschiedlichen Standorten viele einzelne „Umbrüche“ erfahren.
Zu vielen vorgestellten Objekten haben wir zusätzliche Informationen zusammengetragen, die wir nun in unser Archiv nehmen und so verfügbar erhalten. Für die ausgestellten Gebäude sind jeweils erklärende Texte mit Daten ausgehängt.
Unsere Ausstellung im großen Raum des HDAG gliederte sich in vier Bereiche: